Nach 27 Monaten Probeund
Übergangsphase des
BRK-Rettungsdienststandorts
Griesbach übernimmt der
Kreisverband nun auch den
Regelbetrieb am Grenzkamm.
Bis dahin war es ein
langer Weg mit viel Arbeit.
Griesbach. (exb) Im Juli vor zwei Jahren zog das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit der Großkonreuther Blasmusik in Griesbach ein. Seitdem ist von 8 bis 20 Uhr ein Rettungswagen am ehemaligen Rathaus stationiert. Am 1. Oktober startet nunmehr der Regelbetrieb für die nächsten fünf Jahre. Der BRK-Kreisverband Tirschenreuth investiert hierzu in ein Gebäude, das am Grundstück mit der Hausnummer 47 entstehen wird.
Nur befristete Stellen
Auf Basis der dritten Trend- und Strukturanalyse des Rettungsdienstes in Bayern (TRUST) des Institutes für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) schrieb der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz (ZRF) zunächst den Probebetrieb am Standort Griesbach für 18 Monate aus. Hierauf hat sich das BRK Tirschenreuth das erste Mal beworben und den Zuschlag bekommen. Am 1. Juli 2017 wurde so der Rettungswagen „Rot Kreuz Griesbach 71/1“ in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um den aktuellen „RTW Bayern 2017“ auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters – wie für das ländliche Einsatzgebiet gefordert – als Allradantrieb. Dieser ist mit einem Notfall-Sanitäter und einem Fahrer, in der Regel ein Rettungssanitäter, besetzt. Dem Probebetrieb folgte ein Übergangsbetrieb von drei Monaten, ehe der Interimsbetrieb vom 1. April bis 30. September diesen Jahres nochmals ausgeschrieben wurde. Hierzu bekam das BRK den Zuschlag, ebenso wie nunmehr zum Regelbetrieb für die nächsten fünf Jahre.
Insgesamt neun Aktenordner wurden für die Unterlagen der drei Bewerbungen gefüllt. „Durch die kurzen Zeiträume können wir unsere Mitarbeitenden leider nur befristet einstellen. Als zuverlässiger Arbeitgeber in der Region widerstrebt uns das zutiefst“, erklärte BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl. Insgesamt sechs Stellen gibt es für den Rettungsdienststandort, davon sind 3,5 Notfall-Sanitäter und ,5 Fahrer. Derzeit beschäftigt das BRK im Landkreis knapp 500 Mitarbeitende, davon rund 75 Personen im Rettungsdienst.
Seit Beginn des Probebetriebs befinden sich die Aufenthaltsräume für das diensthabende Personal im ehemaligen Rathaus. Die Räume werden von den Mitarbeitern liebevoll „Finca“ genannt. Tagsüber steht der Rettungswagen vor dem Gebäude, nachts in einer Garage. Organisatorisch gehört der Standort zur BRK-Rettungswache Tirschenreuth, die Richard Cruz leitet. Hierüber erfolgt auch die Logistik.
Abbruch für Neubau
Für den Regelbetrieb entsteht nunmehr am Grundstück gegenüber des ehemaligen Lagerhauses ein eigenes Gebäude. Die Abbrucharbeiten durch den Markt Mähring sind bereits erfolgt. Das nun freie Grundstück schauten sich BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl und Mährings Bürgermeister Josef Schmidkonz vor Ort an. Hier entstehen eine abschließbare und beheizte Garage für den RTW, sowie die notwendigen Funktionsräume. Auf insgesamt rund 150 Quadratmetern ist neben der Garage Platz für einen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile und Büroarbeitsplatz sowie Umkleiden, Duschen und Toiletten für Damen und Herren, ergänzt durch Lagerräume und einen Desinfektionsraum.
Einzug erst 2020
Der Einzug in die neue Wache ist erst 2020. Bis dahin laufe alles wie die vergangenen 27 Monate. „Uns ist wichtig, dass für unsere Mitarbeiter ordentliche Räumlichkeiten entstehen“, merkt BRK-Rettungsdienstleiter Klaus Dvorak an. Was mit dem Gebäude nach den fünf Jahren passiere, sei noch unklar.
Das BRK betreibt im Rettungsdienst sechs Standorte im Landkreis Tirschenreuth: Die Rettungswachen Erbendorf, Kemnath, Mitterteich und Tirschenreuth sowie die Standorte Griesbach und Waldsassen. Hier sind sechs Rettungswagen (RTW), fünf Krankenwagen (KTW) und vier Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) stationiert, wovon jeweils eins als Ersatzfahrzeug dient. Ergänzt und unterstützt wird der Rettungsdienst durch die ehrenamtlichen Einheiten des BRK und 17 Helfer-vor-Ort-Standorte. Im Einsatzgebiet des Rettungsdienststandorts Griesbach sind dies die HvO Bärnau, Mähring und Plößberg. „Bei Notfällen können sich die Menschen im gesamten Landkreis auf das Rote Kreuz mit unseren haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften verlassen“, sagte Franz Stahl.
Quelle: Der neue Tag / onetz.de