Chancen in der Pflegebranche

Sie sind die Experten für berufliche Möglichkeiten in der Pflege im Landkreis Tirschenreuth. Stehend von links Dr. Wolfgang Eckstein, Holger Schedl, Andreas Büttner, Wolfgang Prebeck, Thomas Döbler, Hannelore Doleschal und der Leiter des BSZ Neustadt/Waldnaab, Anton Dobmayer, sowie sitzend von links Landrat Wolfgang Lippert, Margot Salfetter, Schulrat Rudolf Kunz und Jürgen Spickenreuther von der AOK. Bild: Grüner

Schwerpunktthema bei der "Woche der regionalen Ausbildung" - Infoabend für Wiedereinsteiger


Tirschenreuth. (tr) Nach dem großen Erfolg im Vorjahr startet der Landkreis zum zweiten Mal die "Woche der regionalen Ausbildung" (17. bis 21. Februar). Schwerpunkte sind diesmal Gesundheits- und Sozialberufe. Die Zukunftscoaches Andreas Büttner und Wolfgang Prebeck laden dabei zu zwei besonderen Veranstaltungen ein.


Bei einer Pressekonferenz erläuterten sie die wichtigsten Aspekte. Knapp 250 Schüler aus Vorabgangsklassen von fünf Mittel- und drei Realschulen sowie aus dem Stiftland-Gymnasium besuchen bei der "Woche der regionalen Ausbildung" das Berufliche Schulzentrum (BSZ) in Wiesau.


Berufsbilder detailliert


Das BSZ Neustadt/Waldnaab stellt dort die Berufsbilder Erzieher, Kinderpfleger, Sozialbetreuer, Pflegefachhelfer und Assistenten für Ernährung und Versorgung vor. Die Kliniken Nordoberpfalz AG informieren über die Berufe des Gesundheitsund Krankenpflegers sowie über generalistische Pflegeausbildung mit beruflichem Schwerpunkt Krankenpflegefachhelfer oder operationstechnischer Assistent. Die Altenpflegeschule stellt die Berufe Altenpfleger und Pflegefachhelfer vor. Dank zollen die Zukunfscoaches der Initiative "Pro Ausbildung Nordoberpfalz". Sie sponsert die Fahrtkosten.


Hochkarätige Referenten


Um Chancen und Möglichkeiten bei der regionalen Ausbildung geht es bei der Auftaktveranstaltung am 17. Februar. Von 8.30 bis 11.20 Uhr haben sich dafür hochkarätige Referenten angesagt. Neben den Staatsministerinnen Emilia Müller und Melanie Huml sprechen unter anderem, Regierungsvizepräsident Walter Jonas, der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Weiden, Thomas Würdinger, Thomas Baldauf, Pflegedirektor der Kliniken Nordoberpfalz AG, und der Schulleiter des BSZ Wiesau, Dr. Wolfgang Eckstein.


Zudem bietet die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg für angehende Abiturienten von 12 bis 13 Uhr Informationen über Studiengänge der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der OTH, beispielweise "Musik- und bewegungsorientierte soziale Arbeit" (Bachelor) oder der duale Studiengang "Soziale Arbeit" (Master).


Eine Infoveranstaltung richtet sich am Donnerstag, 20. Februar, ab 18.30 Uhr am BSZ Wiesau an Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Unter dem Motto "Möglichkeiten und Chancen in Pflegeberufen" informieren BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl, Thomas Döbler vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, Hannelore Doleschal von der Altenpflegeschule Erbendorf, Margot Salfetter von der Agentur für Arbeit und Thomas Baldauf, Pflegedirektor der Kliniken Nordoberpfalz AG, über Neu- und Wiedereinstieg, Umschulung und Fachkräftegewinnung.


Bei der Pressekonferenz nannte Thomas Döbler vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben für Mittelfranken und die Oberpfalz die Beseitigung des Pflegenotstandes als dringlichste Aufgabe. Fachkräfte würden immer wichtiger, sagte er. Deshalb sei der Informationsabend gerade auch für Wiedereinsteiger hochinteressant. Die Politik habe bereits in der Weise reagiert, dass sie bis 2015 zehn Prozent mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. In Deutschland fehlten etwa 30 000 Pflegekräfte. Schon heute seien 2,5 Millionen Pflegefälle zu verzeichnen. Bis 2030 rechne man mit rund einer Million mehr. Hinzu komme, dass zu diesem Zeitpunkt rund ein Drittel der jetzigen Pflegekräfte in den Ruhestand gingen.


Duales Studiensystem


Landrat Wolfgang Lippert lobte die Arbeit der Zukunftscoaches ausdrücklich. Erstmals sei es durch sie gelungen detailliert darzustellen, welche Möglichkeiten es im Landkreis für Schulabgänger und Berufseinsteiger überhaupt gibt. "Wolfgang Prebeck und Andreas Büttner stellen die Schnittstelle zwischen Schulabgängern und Berufseinsteigern dar", sagte Lippert.


Ihre Arbeit habe gezeigt, dass vor allem das duale Studiensystem im Landkreis gefördert werden müsse. Darin lägen große Chancen für beruflich hervorragend ausgebildete und schulisch hochgebildete junge Menschen, in ihrer Heimat entsprechende Arbeit zu finden.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de