· Pressemitteilung

"Dummes Gerede" erschwert Dienst

Neue Schriftführerin ist Michaela Wirner, Technischer Leiter Markus Zeitler, zweiter Technischer Leiter Bernhard Kreuzer und Jugendleiterin Jessica Thätz. (kr)

Wasserwacht droht: Ohne Verbesserungen nur noch dieses Jahr im Naturerlebnisbad im Einsatz


Immenreuth. (kr) Eine ungeschönte Bilanz zog die Wasserwacht bei ihrer Jahreshauptversammlung am Sonntag im Naturerlebnisbad. Offen kamen die Probleme in der Saison 2012 zur Sprache. Bekräftigt wurde ebenso, dieses Jahr letztmals am Beckenrand zu stehen, wenn in manchen Bereichen keine gravierenden Verbesserungen eintreten.


Erstaunt zeigte sich die Wasserwacht auch über die vielen kursierenden Gerüchte, die jeder Grundlage entbehren. "Die negative Liste überwiegt die positive", resümierte Vorsitzender Josef Ditschek, und der bisherige Technische Leiter Bernhard Kreuzer gab, wie angekündigt, aufgrund der verloren gegangenen Vertrauensbasis zum Schwimmmeister sein Amt zurück. Bei den Neuwahlen musste auch die Position der Schriftführerin neu besetzt werden.


54 aktive und passive Mitglieder zählt zurzeit die Ortsgruppe, die Erwin Franzl zu Grabe tragen musste. Mit dem Neujahrsschwimmen startete die Saison. Es folgte die Ausbildung am neuem Rettungsgerät. Josef Ditschek dankte an dieser Stelle der Naturbad GmbH für die Bereitstellung der großzügigen Ausrüstung und Richard Wagner vom Kreisverband für die intensive Ausbildung.


Nicht qualifiziert


Hier allerdings traten nach den Worten von Bernhard Kreuzer die ersten Probleme auf. Den Schwimmmeister wollte man mit Einweisen. Ergebnis sei dessen Feststellung gewesen, dass die Wasserwacht nicht qualifiziert sei, das Rettungsgerät zu benutzen. Eine Aussage, die bei einer Besprechung der GmbH im Mai erneut vorgebracht wurde und in einer internen Gesprächsrunde darin gipfelte, dass ihn der Schwimmmeister als Lügner bezeichnet habe.


Ditschek blickte zurück auf den neu eingerichteten Dienstraum, eine EDV-Schulung, zwei dritte Plätze beim Mannschaftswettbewerb des 24-Stunden-Schwimmens in Kemnath und dem dort ausgetragenen Wasservolleyballturnier. Einen Glanzpunkt im kleinen Rahmen setzte das 40. Gründungsfest. Weniger erfolgreich verlief dagegen die Einladung an die Jugendbeauftragten von vier der fünf Partnergemeinden des Naturerlebnisbades über Nachwuchswerbung. Nur Kirchenpingarten war vertreten. Speichersdorf hatte sich entschuldigt und informierte sich später.


Ditschek lobte die reibungslose Zusammenarbeit mit der Initiative Schwimmbad Immenreuth und zollte allen großen Respekt, die an Spitzentagen Dienst im Naturerlebnisbad leisteten. "Wir haben auch ein paar Einsätze gehabt, die nicht einfach waren", ließ er zu den 24 Erste-Hilfe-Leistungen wissen.


Einfach gestaltete sich mitunter der Dienst nicht. Der Vorsitzende bemängelte den oft zu rauen Umgangston, berichtete von den Beschwerden der Badegäste und den Schwierigkeiten, Feststellungen an die richtige Person zu bringen. "Wenn man hört, dass sich die Wasserwacht nur wichtig machen will, scheint man nur alles falsch zu machen", stellte Ditschek fest. Doch: "Durch dummes Gerede lassen wir uns den Spaß an
der Wasserwacht nicht verderben."


Auf Nachwuchs hoffen


Der Redner gab aber auch zu bedenken, dass aufgrund der Altersstruktur und der Zahl aktiver Mitglieder die Wasserwacht ihren Dienst nicht mehr im bisherigen Umfang leisten kann. Hoffnung setzt er auf die positive Entwicklung der sich im Aufbau befindlichen Jugendgruppe unter Leitung von Jessica Thätz.


Ein Loch in die Kasse riss die Renovierung der Diensträume. Michael Zimmerer senior habe viel verbaut, lobte Kassenführer Markus Lautner anerkennend. Der Naturbaderlebnisbad GmbH sprach er seinen Dank für die Unterstützung und die Zusammenarbeit aus. Jede Menge Arbeit hatte er bei der Umstellung auf ein neues EDV-System.


"Ihr habe gute Arbeit für die Sicherheit geleistet. Die Qualität der Ausbildung und Ausrüstung ist gut", strich Kreisvorsitzender Thomas Seiler heraus. Wasserwachtdienst solle nicht "Muss" sein, sondern soll Spaß machen, hob er hervor. Er appellierte, den Gerüchten keine Aufmerksamkeit zu schenken, und hoffte für die Zukunft, dass die Zusammenarbeit wieder auf ein Niveau kommt, das stark mache.


Das Training im Sommer finde nunmehr an jedem zweiten und vierten Freitag ab 19 Uhr während der Badesaison statt.


Letzte Amtszeit für Josef Ditschek


Seine letzten vier Jahre als Vorsitzender kündigte Josef Ditschek bei den Neuwahlen an. Er wurde einstimmig mit seinem Stellvertreter Michael Zimmerer junior, Kassenführer Markus Lautner und den Gerätewarten Michael Zimmerer senior und Günther Thätz wieder gewählt. Ebenso einstimmig erfolgten die weiteren Besetzungen der Vorstandsriege.

 


Keine Vertrauensbasis mehr

Bernhard Kreuzer über Gründe für Rückzug als Technischer Leiter der Retter


Immenreuth. Auf das zerstörte Vertrauensverhältnis zum Schwimmmeister und den damit verbundenen Entschluss, als Technischer Leiter nicht mehr zu kandidieren, ging Bernhard Kreuzer in der Jahreshauptversammlung der Wasserwacht ein.


Neben der Behauptung belasteten belauschte Gespräche von ihm und Mitgliedern sowie die Aussage, angeblich "nicht ordnungsgemäße Dienstausführungen" von Wasserwachtlern aufgezeichnet und dokumentieren zu haben, das Verhältnis. Zudem sei ständig versucht worden, einzelne Mitglieder der Ortsgruppe in ein schlechtes Licht zu rücken. Kreuzer bedauerte auch den fehlenden Informationsfluss und die mangelnde
Bereitschaft, eine Notfallplanung zu erstellen. Nach seiner Meinung reichen die Hinweisschilder auf Fluchtwege bei außergewöhnlichen Situationen nicht aus.


Die Wasserwacht leistete im Vorjahr 431 Wachstunden am Beckenrand. 173 Stunden entfielen dabei auf Wochentage außerhalb des Dienstplans. Kreuzer wertete dies als ein erfreuliches Zeichen für die Einsatzbereitschaft der Wasserretter, freiwillig Dienst zu leisten, wenn es Tausende in das Bad zieht.


Bei der Besprechung der Gesellschafter am 10. Mai wollte die Wasserwacht die Möglichkeiten eines flexiblen Wasserwachtdienstes zur Entlastung des Schwimmmeisters auf den Tisch legen. Es fehlte leider das Interesse. Daraus resultierte am Ende eine schlechte Verteilung der Wasserretter an den Wochentagen.


Nach Meinung von Kreuzer wäre es erforderlich, einen Ansprechpartner im Bad zu haben und sich auch einmal ernster mit der Gefahrenquelle "Alge" auseinanderzusetzen.

 

Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de