Tirschenreuth. Die vier Seniorenzentren des Kreisverbandes Tirschenreuth im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) werden jeher regelmäßig vom Medizinischen Dienst (MDK) und der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) geprüft. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Pflegequalität. Nunmehr haben sich die stationären Pflegeeinrichtungen zusätzlich der freiwilligen Begutachtung durch das Heimverzeichnis gestellt und haben den „Grünen Haken“ für die Lebensqualität in ihren Häusern erhalten. Zum Abschluss der vier Begutachtungen gratuliert Gutachterin Rita Kummert bei einer kleinen Feierstunde im Haus Ziegelanger persönlich der Kreisgeschäftsführung und den Einrichtungsleitungen zur sehr hohen Lebensqualität in allen vier BRK-Seniorenzentren.
Der Kreisverband Tischenreuth im BRK legt jeher sehr viel Wert auf die Qualität in all seinen Bereichen und Einrichtungen. Die Note „sehr gut“ bei den Prüfungen durch den MDK im Auftrag der Pflegeversicherung ist daher in den vergangenen Jahren keine Seltenheit. Bei den externen und verpflichtenden Prüfungen liegt der Fokus jedoch meist nur auf der reinen Pflegequalität. Der „Grüne Haken“ hingegen ist bundesweit das einzige Qualitätszeichen, das für hohe Lebensqualität und ausgewiesene Verbraucherfreundlichkeit vergeben wird. Die Pflegequalität ist selbstverständlich eine wesentliche Voraussetzung für die Lebensqualität. Alle Qualitätskriterien, die vor Ort durch die qualifizierten Gutachter geprüft werden, entsprechen natürlich wissenschaftlichen Standards. Das Heimverzeichnis steht mit seinem Onlineangebot zudem für Transparenz. Der „Grüne Haken“ wird weiter für nur zwei Jahre vergeben.
Die Begutachtung beruht auf drei Kategorien: Autonomie, Teilhabe und Menschenwürde. Gutachterin Rita Kummert merkt an, dass die Begutachtungen für sie keine Prüfungen sind, sondern ein Austausch, wie Dinge weiter verbessert werden können. Dies bestätigen auch die vier Einrichtungsleitungen des BRK. Die Begutachtungen waren anspruchsvoll, nicht zuletzt, weil ein maximaler Perspektivenwechsel auf die Seite der Bewohner und Angehörigen nötig ist, jedoch zugleich sehr konstruktiv und wertschätzend für alle Beteiligten. Besonders die intensive Einbeziehung des Heimbeirates war neu und sehr interessant.
In das Ergebnis der Begutachtung fließen unter Autonomie die Informationsangebote, die Selbstbestimmung und die Wahlmöglichkeiten, sowie die Hilfe zur Selbsthilfe ein. Dabei wird mitunter bewertet, ob die Kosten verständlich und nachvollziehbar sind und die Erreichbarkeit der Kontaktpersonen in den Einrichtungen. Unter Teilhabe fließen Austausch und Geselligkeit, Beteiligung am öffentlichen Leben und Wertschätzung der Arbeit des Mitwirkungsgremiums als Faktoren ein, wie beispielsweise: Sind die Gemeinschaftsräume barrierefrei erreichbar? Sind die Gemeinschaftsräume attraktiv gestaltet? Wie ist der Kontakt zu Angehörigen, Freunden und Ehrenamtlichen möglich?
Die Menschenwürde wird daran gemessen, ob der Mensch im Mittelpunkt steht, ob die Privat- und Intimsphäre gewahrt wird und ob das Recht auf Sterben in Würde gelebt wird. Dazu gehört unter anderem, ob jeder Bewohner einen festen Ansprechpartner hat, ob demenzkranke Menschen mit ihren Besonderheiten angenommen werden, ob eigenes Mobiliar und andere vertraute Einrichtungsgegenstände mitgebracht werden dürfen und ob Bewohner in ihrem Zimmer sterben können.
Alle Kriterien haben die vier Seniorenzentren des BRK in Kemnath, Plößberg und Tirschenreuth fast zu 100 Prozent erreicht, womit sie den „Grünen Haken“ vom Heimverzeichnis verliehen bekommen haben. BRK-Kreisgeschäftsführer gratuliert seinen vier Einrichtungsleitungen und allen Mitarbeitern in den Häusern zur ausgezeichneten Lebensqualität und dankt zugleich Rita Kummet für die angenehme Begutachtung, die den Fokus auf viele Details aus Sicht der Bewohner und Angehörigen gelenkt hat. Rita Kummet schließt sich den Glückwünschen an und bestätigt nochmals, vier individuelle Einrichtungen mit einer sehr hohen Lebensqualität für die Bewohner vorgefunden zu haben.
In den Seniorenzentren Haus Falkenstein (Kemnath), Haus Frohnwiesen (Plößberg), Haus Mühlbühl und Ziegelanger (Tirschenreuth) des BRK leben insgesamt bis zu 342 Menschen.