· Pressemitteilung

Pflege fordert neue Wege

Beim BRK-Kreisverband standen Neuwahlen für vier Jahre auf der Tagesordnung. Im Bild die engere Vorstandschaft mit Franz Stahl (rechts) an der Spitze und seinen Stellvertretern Toni Dutz (links) und Eva Freifrau von Podewils (Mitte) stellvertretenden Landrat Alfred Scheidler, Chefarzt Dr. Bertram Völkl, Schatzmeister Erwin Steiner und Justiziar Alfred Meyer. Bild: wg
Mit der Henry-Dunant-Medaille wurden zwei verdiente Mitglieder ausgezeichnet. Im Bild (von links) Geschäftsführer Holger Schedl, Thomas Seiler und Susanne Seiler, Josef Birkner und Vorsitzender Franz Stahl. Bild: wg

Wer Rotes Kreuz hört, denkt an Helfer in der Not. Das Rote Kreuz im Landkreis ist mit 420 Angestellten und 19 Millionen Haushaltsvolumen aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Einzelheiten hörten die Delegierten in der Kreisversammlung.

 

Tirschenreuth. (wg) Im Saal des Kettelerhauses ließ Kreisvorsitzender Franz Stahl noch einmal die vergangenen vier Jahre Revue passieren. Dabei hob er vor allem die ehrenamtlichen Aktivitäten heraus. Mit rund 300 Mitgliedern ist das Jugendrotkreuz eine starke Truppe. Leiterin der Jugendarbeit ist Natalie Wölfl, die das Amt vor vier Jahren von Josef Birkner übernommen hat, der ihr als Stellvertreter weiter zur Seite stand. Neben den vier BRK-Gemeinschaften gibt es seit vier Jahren die Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit. "Das steigende Durchschnittsalter braucht Lösungen und neue Wege." Die zunehmende Zahl von Demenzkranken hat zur Gründung eines Helferkreises geführt. Aufgabe ist in erster Linie die Entlastung von pflegenden Angehörigen. Es gibt drei Arbeitskreise "Nachbarschaftshilfe" in Bärnau, Brand und Pullenreuth, zwei weitere sind in einer Findungsphase. Viele Helfer organisieren eine "soziale Feuerwehr" im Landkreis. Lob gab es auch für den sogenannten Helfertag zum gegenseitigen Kennenlernen und Fortbildung.

 

Wirtschaftskraft

 

"Der BRK-Kreisverband mit seinen Einrichtungen ist einer der größten Arbeitgeber im Landkreis", berichtetete Stahl. "Und ein großer Wirtschaftsfaktor." Dazu zählen die Heime (Haus Falkenstein in Kemnath, Haus Frohnwiesen in Plößberg, Haus Mühlbühl und Haus Ziegelanger in Tirschenreuth), der ambulante Pflegedienst, Rettungsdienst, Fahrdienst und sonstige Dienste. Die zunehmende Personalknappheit in allen Bereichen der Pflege erfordere es, neue Wege zu beschreiten. "Familienfreundliche Dienste werden entwickelt, ein Projekt Elternkompetenz zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf initiiert." Großer Wert werde auf Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt: zu Geronto-psychiatrischen Fachkräften, Praxisanleitern, Heim- und Pflegedienstleitungen, Wachleitern und Einsatzleitern Rettungsdienst.

 

Große Veränderungen haben laut Stahl den Rettungsdienst in den letzten vier Jahren geprägt. Gesetzesänderungen hätten viel Unsicherheit gebracht. Die neuen Rahmenbedingungen seien eine Herausforderung. "Bisher wurden Rettungsdienstaufträge direkt an uns vergeben. Jetzt müssen sich BRK, Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung um eine Betreiberschaft bewerben." Deutlich zugenommen hat der Rettungsdienst. Fast 58 000 Einsätze in den vergangenen vier Jahren zeigten die Wichtigkeit des Systems. Mit über 2,5 Millionen zurückgelegten Kilometern habe man die Erde praktisch 62 Mal umrundet. Die vier Seniorenwohn- und Pflegeheime in Tirschenreuth, Kemnath und Plößberg sind nach Stahls Ausführungen gut ausgelastet. Rund 335 Bewohner wurden betreut. In der ambulanten Pflege wurden rund 254 Patienten von den drei Pflegeteams Bärnau, Erbendorf und Waldershof betreut.

 

Stahl bestätigt

 

Bei den Neuwahlen wurde Franz Stahl als Vorsitzender bestätigt. Seine Stellvertreter sind Toni Dutz, Wiesau;, und Eva Freifrau von Podewils, Wildenreuth, Chefarzt Dr. Bertram Völkl, Waldsassen, Stellvertreterin Susanne Brückner, Tirschenreuth, Schatzmeister Erwin Steiner, Tirschenreuth, Stellvertreter Theodor Heimerl, Erbendorf, Justiziar Alfred Meyer, Neustadt am Kulm.

 

Das Rote Kreuz steht für zwei Namen

 

Tirschenreuth. (wg) Josef Birkner und Thomas Seiler sind zwei Männer, die jahrzehntelang sehr viel für das Rote Kreuz getan haben. In der Mitgliederversammlung des Kreisverbandes wurden beide jetzt mit der Henry-Dunant-Medaille ausgezeichnet.

 

Vor über 40 Jahren trat Thomas Seiler der Wasserwacht-Ortsgruppe Erbendorf bei. 1993 wurde er erstmals zum Vorsitzenden der Kreis- Wasserwacht gewählt. Dieses Amt hatte er 24 Jahre lang inne. Als hochengagierte Persönlichkeit mit Führungskraft, der die Wasserwacht im Landkreis viel zu verdanken hat, würdigte BRK-Kreisvorsitzender Franz Stahl den Erbendorfer. Er setze sich vor allem für eine fundierte Schwimmausbildung der Kinder ein.

 

Mit dem Aufbau der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung zeigte er einen weiteren wichtigen Weg der Wasserwachten auf. Damit sei der Rettungsdienst am und im Wasser deutlich gestärkt worden. Trotz einer schweren Prüfung für die gesamte Familie und der damit verbundenen persönlichen Belastung habe er nie die Motivation für seine erfolgreiche Arbeit verloren. Wenn Tirschenreuther über das Rote Kreuz sprechen, wird das oft unmittelbar mit dem Namen von Josef Birkner in Verbindung gebracht. Kein Wunder, ist er doch bereits 1968 im Alter von 14 Jahren Mitglied des Jugendrotkreuzes geworden. "Seither hat er sich nicht gescheut, aktive Führungsaufgaben als Kolonnenführer und später als Bereitschaftsleiter, vor allem aber auch als örtlicher JRK-Leiter zu übernehmen."

 

Darüber hinaus war Birkner Jahre als Leiter der Jugendarbeit und von 2013 bis 2017 als Stellvertretender auf Kreisebene tätig. Sein außerordentliches Organisationstalent bewies er nach Stahls Worten immer wieder bei der Planung und Durchführung von Wettbewerbern auf Kreis- und Bezirksebene. Auch die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring habe der Tirschenreuther immer aktiv gefördert.

 

Quelle: Der neue Tag / onetz.de