Mittwoch der 11. Februar 1920 war der 42. Tag in der siebten Kalenderwoche, genau wie in diesem Jahr. In Ägypten wurde der spätere König Faruq geboren, in Österreich Richard Frey, der in China als Arzt und Politiker wirkte. Und in Rosall erblickte Katharina Eckstein das Licht der Welt.
Tirschenreuth. (tr) Faruq und Frey leben nicht mehr. Katharina Eckstein feierte ihren 95. Geburtstag im BRKSeniorenheim an der Mühlbühlstraße. "In der Hauptsache Faulenzen - gearbeitet habe ich genug", antwortet sie auf die Frage, wie sie ihre Tage im Heim verbringt. Früher ist sie gerne verreist. Sie war in Spanien, Österreich Holland, in der Schweiz und in Luxemburg. Zum 70. Geburtstag machte sie eine Ballonfahrt am Chiemsee. 1989 hat sie beim Bingo des Medienhauses Der neue Tag den zweiten Preis gewonnen - eine Reise nach London.
Zwei Mal abgebrannt
Der Zeitungsausschnitt mit der Überschrift, "Gruß aus London", ist längst vergilbt, steckt aber zwischen Glas und Holzrahmen mit dem Bild ihrer Tochter Monika, die sie damals begleitet hat. Sie lebt schon lange in München, die zwei Söhne der Jubilarin, Rupert und Alois in Wilhelmshaven und Bremerhaven. Beide waren Marinesoldaten und sind im Norden geblieben. Sieben Enkel und sieben Urenkel gehören zur Familie. Ehemann Vitus ist 1986 verstorben. Beide Eheleute stammen aus Bauernhöfen. Der, in dem Katharina Eckstein aufgewachsen ist und schwer gearbeitet hat, ist zwei Mal abgebrannt. Einmal im Krieg und ein zweites Mal durch Blitzschlag. 1960 kaufte sich das Ehepaar ein Haus in Tirschenreuth in der Klenauer Straße.
Katharina arbeitete in einer Knopffabrik, später in einer Tirschenreuther Gärtnerei, Vitus war Porzelliner. Nach dem Tod ihres Mannes besuchte sie oft für längere Zeit ihre Kinder. Meistens war sie bei der Tochter in der Landeshauptstadt. Früher war die Jubilarin Mitglied im Trachtenverein Almrausch. Außerdem spielte sie leidenschaftlich gerne Rommé, Canasta und Schafkopf. Seit 2006 lebt sie im Seniorenheim und fühlt sich hier sehr wohl. Heute ist Katharina Eckstein auf den Rollstuhl angewiesen, Augen und Gehör funktionieren nicht mehr so gut. Aber wenn im Fernsehen die Sissi-Filme mit Romy Schneider gezeigt werden oder Hansi Hinterseer sein "Du bist mein ein und alles" singt, dann ist der Fernseher eingeschaltet.
Ein Gläschen in Ehren
Seitens der Stadt gratulierte Bürgermeister Franz Stahl der Jubilarin zum Ehrentag. Mit ihm, Tochter, Schwiegersohn und der Heimleitung, stieß sie mit einem Gläschen Sekt mit Orangensaft auf das Ereignis an.
Quelle: Der neue Tag / oberpfalznetz.de