· Pressemitteilung

Soldaten helfen in Corona-Teststation

Sechs Soldaten unterstützen das Rote Kreuz in der Teststation in Waldsassen. Landrat Roland Grillmeier, Ärztin Anna Kurzeck (von links) sowie Regierungsdirektorin Regina Kestel, BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl und Oberstleutnant der Reserve Thomas Lanz (von rechts) begrüßten das Sextett aus Sachsen-Anhalt. Bild: rti

Der Landkreis Tirschenreuth hat seit Montag seine Test-Kapazitäten im Kampf gegen die Corona-Pandemie noch einmal erhöht. Das Rote Kreuz übernimmt dabei eine Hauptrolle. Zudem gibt es Unterstützung von der Bundeswehr.

Waldsassen. (rti) Schon als der Landkreis Tirschenreuth im April einer der Corona-Hotspots in Deutschland war, packten Soldaten beispielsweise in Pflegeheimen mit an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Auch wenn die Situation momentan nicht so schlimm ist wie vor sieben Monaten, gibt es nun wieder Amtshilfe. Sechs Soldaten des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung aus Weißenfels (Sachsen-Anhalt) sind seit Dienstag im ehemaligen Krankenhaus in Waldsassen. Dort betreibt der Landkreis mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) seit Montag das Testzentrum. Vorher war die Firma Centogene mit ihrer mobilen Station vor Ort. "Wir haben mit der Bundeswehr gute Erfahrungen gemacht und sind dankbar für die Unterstützung", sagte Landrat Roland Grillmeier bei der Begrüßung der Soldaten. Laut Oberstleutnant der Reserve Thomas Lanz sind die sechs Soldaten vorerst bis 4. Dezember nach Waldsassen abgeordnet. "Danach ist je nach Lage auch eine Verlängerung möglich", erläuterte der Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK). Mehr tschechische Corona-Fälle "Wir haben die Kontaktverfolgung noch im Griff", sagte Landrat Roland Grillmeier mit Blick auf die Corona-Zahlen. Zudem seien die Krankenhäuser noch nicht überlastet. Dies liege auch daran, dass "wir die letzten Wochen und Monate intensiv getestet haben". Als Beispiel nannte Grillmeier die Zahlen der letzten Oktoberwoche. In den beiden Teststationen ließen rund 4800 Bürger einen Abstrich nehmen. "Wir sind letzte Woche überrannt worden", kommentierte Regierungsdirektorin Regina Kestel die Zahlen. Laut dem Landrat habe sich die Testpflicht für die tschechischen Arbeitnehmer als richtig erwiesen. Denn vergangene Woche gab es nach Angaben von Anna Kurzeck, ärztliche Leiterin des Corona-Teams im Gesundheitsamt, im Landkreis mehr tschechische als deutsche Covid-19-Fälle: Rund 80 tschechische Arbeitnehmer wurden positiv getestet. "Bisher gab es aber kaum Infektionsketten in Betrieben", sah der Landrat die Teststrategie bestätigt. Längere Öffnungszeiten BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl verwies noch einmal explizit darauf, dass die tschechischen Grenzpendler vorrangig die Station in Waldsassen nutzen sollen. Sie stehe aber auch für andere Bürger zur Verfügung. Zudem betreibt das Rote Kreuz das Testzentrum in Tirschenreuth (Einsteinstaße), das hauptsächlich die Landkreisbewohner aufsuchen sollen. Täglich können an den beiden Standorten mittlerweile etwa 1500 Tests durchführt werden (Waldsassen: 1000, Tirschenreuth: 500). Zudem kündigte der Landrat an, dass auch das Nutzen von Schnelltests geplant sei. "Wir sind jetzt unter Garantie gut ausgestattet", sagte Schedl mit Blick auf die beiden Stationen. Dort sind insgesamt 23 BRK-Mitarbeiter im Einsatz. In Waldsassen (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6 bis 17.30 Uhr) gibt es im Gegensatz zu Tirschenreuth keine Termine. Allerdings ist vorab eine Online-Registrierung (www.test.brk-tirschenreuth.de) notwendig. Um zu sehen, wie lange die Wartezeit ist, gibt es seit dem heutigen Mittwoch auf der Landkreis-Homepage eine Ampel-Anzeige. Den Betreiberwechsel von Centogene zum Roten Kreuz erklärte Regierungsdirektorin Kestel damit, dass das Rostocker Unternehmen mit einer mobilen Station vor Ort war. Davon gibt es zwei im Regierungsbezirk. Falls es irgendwo einen Corona-Hotspot gebe, hätte diese sofort abgezogen werden können. Zudem sei es ein Wunsch der Arbeitgeber gewesen, flexiblere und längere Öffnungszeiten in Waldsassen vorzuhalten. "Wir sind in diesem Fall Dienstleister und den Anliegen unserer Betriebe nachgekommen", stellte der Landkreis-Chef heraus. Zudem habe das BRK schon vor einigen Wochen signalisiert, dass es den Betrieb beider Stationen stemmen könne. "Die vergangenen Monate hat sich das Rote Kreuz einfach bewährt", lobte Grillmeier. Tests weiter kostenlos Die Tests bleiben weiterhin kostenlos, auch für die tschechischen Arbeitspendler. "Diese zahlen auch Steuern bei uns", begründete Kestel das Vorgehen. Und der Landrat verwies auf den Bevölkerungsschutz. Grillmeier kündigte zudem an, dass er Donnerstag einen Termin mit dem Regierungspräsidenten hat. Dabei geht es um die künftige Impfstrategie. "Das wird auch spannend, wie das einmal personell umgesetzt werden soll", blickte er schon einige Monate voraus. Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de