Tirschenreuth. (lue) Seit Juli ist das Corona-Testzentrum in einem neuen Gebäude in der Einsteinstraße 5 bis 7 untergebracht. So werden die Testungen nicht mehr in der großen Industriehalle durchgeführt, sondern ein paar Häuser weiter in der gleichen Straße. Banner und Plakate des Landkreises und des Roten Kreuzes führen Besucher direkt dorthin. Bislang befand sich die Einrichtung quasi im Stand-by-Modus.
Reihentestung am Donnerstag
"Wir haben vergangenen Donnerstag die Weisung durch die Regierung erhalten, dass wir das Testzentrum in Betrieb nehmen müssen. Das war für uns eine große Herausforderung", erklärt Regierungsdirektorin Regina Kestel vom Landratsamt am Mittwoch. "Innerhalb von weniger als einer Woche haben wir es geschafft, dass wir das mit Unterstützung des BRK-Kreisverbandes hinbekommen." Am Dienstag wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Schon einen Tag später haben sich 25 Personen auf das Coronavirus testen lassen. Für Donnerstag sind bereits 18 weitere Termine vereinbart und eine Reihentestung für 40 Menschen.
"Getestet wird von Montag bis Freitag", erklärt Kestel weiter. Für die Bürger ist von 8 bis 12 Uhr geöffnet. "Von 11.30 bis 12 Uhr werden vor allem Patienten mit Symptomen getestet, die vorher von ihrem Arzt in das Zentrum überwiesen wurden." Nachmittags werden vor allem Reihentestungen gemacht. Im Grunde könne jeder kommen, zwingende Voraussetzung dafür ist jedoch eine Anmeldung per Telefon oder online über die Webseite des Landkreis Tirschenreuth. "Reihentestungen in Kindergärten, Schulen oder Altenheimen machen wir aber mobil vor Ort." Ausgewertet werden die Tests im Labor von "Eurofins Genomics" in Ebersberg (Oberbayern). "Eurofins war auch stark bei den Testungen an den bayerischen Grenzen beteiligt", weiß Pressesprecher Wolfgang Fenzl.
QR-Code für Testzentrum
Das Landratsamt arbeitet als Betreiber der Einrichtung eng mit dem BRK-Kreisverband Tirschenreuth zusammen. Kreisgeschäftsführer Holger Schedl erklärt den Ablauf der Online-Anmeldung: "Auf der Webseite des Landkreises Tirschenreuth kann online ein Termin gebucht werden. In einer Bestätigungsmail wird die Person dann angewiesen, sich zu registrieren." Schedl verweist darauf, dass das Registrierungssystem bislang nur an den Grenzen speziell für Reiserückkehrer angewandt worden sei. "Wer sich anmelden möchte, soll sich nicht abschrecken lassen, wenn speziell danach gefragt wird." Hier werde das System noch weiter angepasst. "Dann kann man einen Termin auswählen und ein QR-Code wird generiert." Auch den Code bekommt man per Mail zugeschickt. Dieser muss im Testzentrum vorgezeigt werden.
"Personen, die technisch nicht ganz so begabt sind, können aber auch das Testzentrum unter der Telefonnummer 09631/3 089 901 erreichen." Dort wird auch geholfen, falls mit der Online-Registrierung Probleme auftreten. An einem Tag seien aktuell 150 Corona-Tests möglich. Laut Pressesprecher Wolfgang Fenzl sind momentan 2000 Tests verfügbar. "Die Lieferung hat funktioniert, wir haben für die nächsten Tage genügend da. Wie es danach aussieht, wissen wir noch nicht", bestätigt Schedl. Im Zentrum können bis zu drei Personen gleichzeitig getestet werden. In der Regel sind bis zu fünf Mitarbeiter des BRK vor Ort. "Wir schauen momentan, wie es läuft, wir können aber die Kapazitäten noch flexibel ausweiten", verspricht Regierungsdirektorin Regina Kestel.
Viele Anfragen von Rückkehrern
Die Einrichtung ist gleichzeitig auch eine Entlastung für das Gesundheitsamt. Stellvertretender Leiter Dr. Stefan Geyer berichtet, dass die Behörde aktuell viele Anfragen besonders von Reiserückkehrern zu bearbeiten habe. Seit Dienstag wurde die Behörde auch um weitere sieben Mitarbeiter aufgestockt.
"Das Zentrum ist ein zusätzliches Angebot. Man kann sich aber nach wie vor bei den niedergelassenen Hausärzten testen lassen." Das bestätigt auch Dr. Peter Deinlein, ärztlicher Koordinator der KVB. "Ich habe selbst in meiner Praxis einen Infektionsraum eingerichtet, in dem speziell Personen mit coronatypischen Symptomen getestet werden. Jedoch bedeutet jede Testung einen enormen logistischen Aufwand für den Arzt. Jetzt verweise ich Reihentestungen eher an das Testzentrum", sagt Deinlein.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de