Waldsassen/Tirschenreuth/Kemnath/Waldershof. (szl) Das BRK will neben dem Impfzentrum Waldsassen drei zusätzliche Impfstandorte aufbauen. Wie das ablaufen soll, erklärte BRK-Kreisgeschäftsführer Holger Schedl am Freitag im Landratsamt. In den drei sogenannten "Pop-up"-Impfstationen in Tirschenreuth, Kemnath und Waldershof sollen über 80-jährige Personen, die wegen Behinderung oder Erkrankungen nicht ins Impfzentrum nach Waldsassen fahren können, geimpft werden. Um die Fahrtwege möglichst kurz zu halten, wurden die Standorte strategisch im Landkreis verteilt.
Nur bestimmter Personenkreis
Die "Pop-up"-Stationen sind keine dauerhaften Einrichtungen, betont Schedl, sondern eine zusätzliche Maßnahme zum ständigen Betrieb im Impfzentrum in Waldsassen. Da der Einsatz für die mobilen Impfteams im Landkreis abgeschlossen ist, können die Helfer in den regionalen Impfstationen eingesetzt werden. Vorgesehen ist, dass je eine Impfstation tageweise öffnet und vorangemeldete Personen mit Termin geimpft werden. Es besteht eine Kapazität von 120 Impfungen pro Termin. Wann die Impfstationen in Betrieb gehen, hängt von der Impfstoffverfügbarkeit ab. Eine Registrierung für einen Termin ist jedoch ab Montag möglich. Vornehmlich soll die Anmeldung über die Webseite www.impfzentren.bayern laufen. Ältere Bürger, die kein Smartphone oder keinen Computer haben, können sich über die zusätzlich eingerichteten Telefonnummern direkt bei der nächstgelegenen Impfstation für eine Impfung gegen das Coronavirus vormerken lassen. Startet dann der Betrieb in den Stationen, werden die angemeldeten Bürger zwecks der Terminvergabe kontaktiert. Durch die Impfstoffknappheit ist es möglich, dass kurzfristig Termine abgesagt oder verschoben werden müssen. Die Callcenter in den kleinen Impfstationen werden durch die zuständige Stadtverwaltung unterstützt.
Der Personenkreis, der berechtigt ist, die regionalen Impfstationen aufzusuchen, ist klar definiert: Nur Bürger über 80 Jahre, die wegen einer Behinderung oder Erkrankung nicht in der Lage sind, länger als 30 Minuten im Auto zu sitzen, werden geimpft. Schedl betont: "Bequemlichkeit ist kein Grund, eine Impfstation aufzusuchen." Er appelliert an die Bürger, dass nur über 80-Jährige das Angebot nutzen, die wirklich keine andere Möglichkeit haben, nach Waldsassen zu kommen.
Für über 80-Jährige, die aufgrund ihrer Behinderung oder Erkrankung die Wohnung nicht verlassen können, wird eine Impfung im häuslichen Umfeld angeboten. Der BRK-Kreisgeschäftsführer macht deutlich: "Sollten wir feststellen, dass dieses Angebot missbraucht wird, wird keine Impfung stattfinden." Es ist dann trotzdem ein Termin im Impfzentrum oder in der -station zu vereinbaren. Schedl weiter: "In den kleinen Stationen ist mit einer längeren Wartezeit zu rechnen." Es sei in jedem Fall eine Fahrt nach Waldsassen zu bevorzugen, wenn es für die Impfwilligen organisierbar ist.
"Kein Wunschkonzert"
Unterstützt wird das BRK von den jeweiligen Kommunen. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", sagt Kemnaths Bürgermeister Roman Schäffler. Er ist dankbar für das Entgegenkommen des BRK mit den Impfstationen. Bürger aus dem westlichen Landkreis hätten teils eine Anfahrt von über 50 Kilometer zum Impfzentrum nach Waldsassen. Auch er macht deutlich: "Das ist kein Wunschkonzert, man kann sich nicht aussuchen, wohin man zum Impfen fahren will." Auch Bürgermeister Franz Stahl (Tirschenreuth) und Bürgermeisterin Margit Bayer (Waldershof) finden die Dezentralisierung gut. Besonders für weniger flexible Personengruppen sei dies eine Erleichterung.
Quelle: Der Neue Tag / www.onetz.de